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Kaffee aus Indien: Eine Geschmacksreise durch den Süden Asiens

Kaffee aus Indien? Das Land faszinierender Kulturen, bunter Gewänder, Gewürze und atemberaubender Landschaften bietet nicht nur eine traditionelle Teekultur, sondern auch hochqualitativen Kaffee! Viele assoziieren mit Indien erst einmal den Anbau von Tee, schließlich gilt Indien als eine der Tee-Nationen der Welt. Allerdings spielt der Kaffeeanbau heute eine ebenfalls große Rolle. Im weltweiten Vergleich ist Indien unter den Top 10 der kaffeeproduzierenden Länder. Der Großteil der Kaffeebohnen wird allerdings ins Ausland exportiert. 

Im Folgenden nehmen wir Dich mit auf eine Entdeckungsreise durch die Geschichte, die Kultur und die Bedeutung von Kaffee aus Indien. Hier erfährst Du mehr über den Kaffee aus Indien, die Geschichte der Kaffeebohnen und die überraschende Vielfalt der indischen Kaffeesorten.

Historische Entwicklung des Kaffeeanbaus in Indien

Mach Dich bereit für eine kleine Zeitreise durch die Geschichte des indischen Kaffees, die von fernen Ursprüngen bis zu zeitgenössischen Anbaumethoden führt und Dich tief in die Kaffeekultur des Landes eintauchen lässt.

Ursprünge des Kaffeeanbaus

Es ist umstritten, wann genau die Kaffeebohne das indische Festland erreichte. Laut einer Legende soll ein indischer Pilgerfahrer bereits im 17. Jahrhundert Kaffeebohnen aus dem Jemen mitgebracht haben. Das ist etwas früher als in anderen wichtigen Kaffeeländern der Welt, wie in Brasilien. In einer Provinz in Südindien soll er die ersten Kaffeekirschpflanzen angebaut haben. Andere Quellen behaupten, dass britische Kolonialherren im 18. Jahrhundert die in Europa beliebte Bohne ins Land brachten und die ersten größeren Plantagen bewirtschafteten. 

Kaffeeproduktion im 20. Jahrhundert – vom Teeland zum wichtigen Kaffeeexporteur

Kaffee war in Indien nicht immer so beliebt wie heute. Früher bevorzugten die Menschen indischen Tee und gerade bei den indischen Einwohner:innen ist Kaffee bis heute nicht sehr populär. Trotzdem blieb der Kaffeeanbau auch im 20. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftszweig für Indien. Ab den 1940er-Jahren, unter der Herrschaft der Briten, gab die Regierung den Kaffeebäuer:innen mehr Freiheiten und die Vermarktung von indischem Kaffee wurde mehr von privaten Unternehmen übernommen. Es gab traditionelle Kaffeehäuser, in denen sich britische Gentlemen trafen, Geschäfte machten und soziale Kontakte pflegten.

Die indische Wirtschaft profitierte erheblich von den Einnahmen aus dem Kaffeehandel, was zu einem Wohlstandschub und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in verschiedenen Regionen des Landes führte. Die Kaffeeproduktion war jedoch anfällig für Preisschwankungen auf dem Weltmarkt, was zu wirtschaftlichen Herausforderungen führte. Indien reagierte darauf mit der Gründung des „Coffee Board of India“, um die Produktion und den Export zu regulieren.

Seitdem ist der Kaffeeanbau in Indien stark gewachsen. Überraschenderweise trinken die Inder:innen im internationalen Vergleich jedoch nur wenig Kaffee. Der Hauptabnehmer für indischen Kaffee im Ausland sind Länder wie Deutschland, Italien, Russland, Belgien, Spanien, Polen und die USA.

Kaapi: Wie Indien Kaffee trinkt

Langsam ist Kaffee auch in Indien selbst zum gelegentlichen Genussmittel geworden. In den 40er-Jahren trank man noch gern Kaffee aus Chicorée, heute genießen die Inder:innen ihren als „Kaapi“ bekannten Filterkaffee. Er wird meistens mit Milchschaum und Zucker serviert. Eine beliebte Spielerei ist „Metering“, bei dem z. B. Milchschaum aus großer Höhe in den Kaffee gegossen wird. Außerdem stoßen Kaffeeketten wie Starbucks & Co. auf große Beliebtheit. Diese beziehen ihre Bohnen auch von den Plantagen Indiens. 

Geografische Voraussetzungen für den Kaffeeanbau

Der Erfolg des Kaffees aus Indien beruht auf den günstigen geografischen Bedingungen des Landes, die eine optimale Umgebung für den Kaffeeanbau bieten. 

Klima

Indien verfügt über vielfältige Klimazonen, die sich für den Kaffeeanbau eignen. Von den kühlen Bergregionen bis zu den subtropischen Ebenen gibt es das ganze Jahr über optimale Temperaturen und Niederschlagsmengen.

Bodenbeschaffenheit

Die fruchtbaren Böden Indiens, insbesondere in den Bundesstaaten Karnataka und Tamil Nadu, sind reich an Nährstoffen und ideal für den Kaffeeanbau.

Topografie

​​Die hügelige Topografie in einigen Regionen Indiens, wie den Western Ghats, begünstigt den Anbau von Arabica-Kaffee, einer der hochwertigsten Kaffeesorten. Des Weiteren hat Kaffee aus Indien eine topografische Besonderheit, da der Kaffee oftmals in einer tropischen und regenwaldähnlichen Umgebung angebaut wird.

Hier gedeiht er unter speziellen Bedingungen. Eine bemerkenswerte Eigenschaft ist das „zweistufige, gemischte Schattendach“. Das bedeutet, dass ein selten üppiges Blätterdach über den Kaffeepflanzen für ausreichenden Schatten sorgt. Denn auf indischen Kaffeeplantagen wachsen bis zu 50 verschiedene Baum- und Pflanzenarten in verschiedenen Höhen. Es gibt etwa Silbereichen, Feigen- und Jambulbäume. Sie bieten nicht nur Schutz vor der Sonne, sondern bereichern auch den Boden mit wichtigen Nährstoffen und schützen vor Bodenerosion.

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Kaffeeanbau in Indien ist der bewusste Anbau von Mischkulturen. Auf den Plantagen werden nicht nur Kaffeepflanzen angebaut, sondern auch Bananen, Mangos, Jackfruits, Orangen und Gewürze wie Kardamom, Zimt, Nelke und Muskat. Das bedeutet nicht nur effiziente Flächennutzung, sondern hat auch den spannenden Nebeneffekt vielfältiger Aromen, die man oftmals auch schmeckt!

Regionale Unterschiede

Indien verfügt über verschiedene Anbauregionen, jede mit ihren eigenen einzigartigen Eigenschaften. Die Vielfalt der Böden und Mikroklimata führt zu verschiedenen Kaffeevarietäten und Geschmacksprofilen.

Eine der bekanntesten Kaffeesorten aus Indien ist der Monsooned Malabar. Von der Westküste Indiens aus der Region Malabar stammt das sogenannte „Monsooning-Verfahren“. Hierbei werden die Bohnen in offenen Lagerhäusern zur Fermentation auf den Boden ausgelegt und dem Monsun ausgesetzt. Das feuchte Monsunklima übernimmt also einen großen Teil der Verarbeitung der Kaffeekirschen. 

Durch das „Monsooning“ verliert der Kaffee in der Regel seine Säure und wird weniger komplex. Stattdessen entwickelt er eine leichte Würze, schokoladige Noten und eine cremige Textur. Daher bekommt der Kaffee seine „funky“ Würze und macht ihn zu einer beliebten Wahl für Kaffeefans, die würzige und kräftige Kaffees mögen.

Die Entstehung dieses Verfahrens war eigentlich ein Zufall. Zur Zeit der britischen Kolonie wurde grüner Kaffee aus Indien mit Segelschiffen nach Europa transportiert und die Überfahrt dauerte sehr lange. Während dieser Zeit waren die Kaffeebohnen der Sonne und dem Monsunwind ausgesetzt. Das führte dazu, dass die Bohnen ihre Farbe und ihren Geschmack änderten.

Heute wird dieses Verfahren bewusst an der Küste für besondere Kaffeesorten angewendet, da die salzige Meeresluft zu ihrem einzigartigen Geschmack beiträgt. Nach der Ernte werden die Bohnen sortiert und getrocknet. Danach werden sie dem Monsunwind ausgesetzt, die zwischen Juni und September in Südwestindien wehen. Die sorgfältig ausgewählten Bohnen werden während dieser Zeit in speziellen Lagerhäusern auf gut belüfteten Böden ausgebreitet. Dort bleiben sie einige Tage und müssen regelmäßig gewendet werden. Durch die zunehmende Feuchtigkeit beginnen sie zu schwelen und bekommen ihre charakteristische Farbe. Um sicherzustellen, dass das „Monsooning“ gleichmäßig verläuft, werden die Jutesäcke etwa einmal pro Woche umgefüllt.

Kaffeeanbau und -produktion in Indien

Indien ist bekannt für seine Arabica- und Robusta-Kaffeesorten. Robusta-Kaffeebohnen machen einen bedeutenden Anteil, ca. 60 % der indischen Kaffeeproduktion aus. Robusta-Kaffee ist kräftiger und hat eine ausgeprägte Bitterkeit im Vergleich zu Arabica. Diese Sorte wird hauptsächlich in den Tieflandgebieten Indiens angebaut. Die Widerstandsfähigkeit von Robusta gegen Schädlinge und Krankheiten begünstigt den Anbau in diesen Regionen.

Circa 40 % des Kaffeeanbaus besteht aus Arabica-Pflanzen. Sie sind für ihren milden Geschmack, die lebendige Säure und die komplexen Aromen bekannt. Diese Sorte gedeiht am besten in den Höhenlagen, weshalb Arabica oft als Hochlandkaffee bezeichnet wird. Indien produziert hochwertige Arabica-Kaffees, die in ihrer Qualität mit den besten der Welt konkurrieren. 

Aufgrund des historischen Erbes wird Kaffee aus Indien vorwiegend in den südindischen Provinzen Karnataka, Kerala und Tamil Nadu gewonnen, allerdings werden auch immer mehr Anbaugebiete im Osten des Landes erschlossen. In unterschiedlichen Höhenlagen werden verschiedene Kaffeearten angebaut. Die bekanntesten Anbauregionen von Kaffee in Indien sind:

  • Karnataka: Der Bundesstaat im Süden Indiens ist das Herzstück des indischen Kaffeeanbaus. Hier werden einige der besten Arabica-Kaffeesorten des Landes angebaut, darunter die berühmten Kaffees aus Coorg und Chikmagalur.
  • Tamil Nadu: Neben Karnataka ist Tamil Nadu ein bedeutender Produzent von Arabica-Kaffee. Hier finden sich Kaffeeplantagen in den Nilgiri-Bergen, die für ihre hochwertigen Kaffees bekannt sind.
  • Kerala: In Kerala wird sowohl Arabica als auch Robusta angebaut. Die Kaffeesorten aus dieser Region zeichnen sich durch ihre Vielfalt und besonderen Geschmacksprofile aus.
  • Andhra Pradesh und Telangana: Diese Bundesstaaten sind aufstrebende Gebiete für den Robusta-Anbau und befinden sich im Südosten Indien.

Wie Kaffees aus Indien schmecken

Der Geschmack des indischen Kaffees ist so vielfältig wie die Kultur und die Landschaften des Landes selbst. Kaffee Indien zeichnet sich oft durch würzige und kräftige Geschmacksnoten aus, die ihn zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Im Allgemeinen hat der indische Kaffee wenig Säure und ein volles Geschmacksprofil. Die meisten indischen Kaffees bieten eine angenehme Fülle mit würzigen und kräftigen Geschmacksnuancen.

Für ein besonders authentisches Geschmackserlebnis empfehlen wir den Hanseatic Baba Budan Monsooned Filter. Diese einzigartige Sorte wird durch das spezielle Monsooning-Verfahren verarbeitet, was ihn zu einer beliebten Wahl für Kaffeefans macht, die würzige und kräftige Kaffees mögen.

Hast Du Lust auf einen starken Espresso, ist der 19grams Little Flower Espresso die richtige Wahl. Er präsentiert sich besonders intensiv mit leckeren Noten von Kakao, Haselnuss und einem Hauch von Marzipan. Zudem enthält der Kaffee nur wenig Säure und hat sogar einen Cupping Score von 83 Punkten erreicht.

Für ein authentisches Geschmackserlebnis probierst Du den Goodbean Entdeckung Filter. Hier handelt es sich um einen Monsooned Kaffee aus der Region Chikmagalur in Indien. Durch die helle Röstung entfaltet der Filterkaffee aus Indien nussige Aromen und eine karamellartige Süße sowie einen Geschmack nach Tropenholz.

Kaffee als wirtschaftlicher Motor in Indien

Die Kaffeeproduktion und der Export tragen erheblich zur indischen Wirtschaft bei und schaffen Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten des Landes. Indien ist ein bedeutender Akteur auf dem globalen Kaffeemarkt und exportiert hochwertige Kaffeesorten in alle Welt. Die Einnahmen aus dem Kaffeehandel tragen zur wirtschaftlichen Stabilität Indiens bei und unterstützen die Lebensgrundlage vieler Menschen.

Der ökologische Fußabdruck des indischen Kaffeeanbaus

Die Nachhaltigkeit des Kaffeeanbaus ist auch in Indien von wachsender Bedeutung. Die indischen Kaffeebauern setzen zunehmend auf umweltfreundlichere Anbaumethoden und Zertifizierungen wie Fair Trade und Rainforest Alliance, um die negativen Umweltauswirkungen des Kaffeeanbaus zu minimieren. Der Erhalt von Waldgebieten und Biodiversität hat Priorität und indischer Kaffee wird immer häufiger nach ökologischen Prinzipien angebaut.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten für Kaffee aus Indien

Der indische Kaffeeanbau steht vor Herausforderungen wie Preisschwankungen auf dem Weltmarkt und den Auswirkungen des Klimawandels. Veränderte Niederschlagsmuster und höhere Temperaturen können die Anbaubedingungen beeinflussen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, investieren indische Kaffeebäuer:innen vermehrt in Forschung und Innovation, um die Anbaumethoden zu verbessern und widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu werden. Indien bleibt ein aufstrebender und vielversprechender Akteur in der globalen Kaffeeindustrie, wenn Nachhaltigkeit und Innovation vorangetrieben werden.

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FAQ Kaffee aus Indien

Wie schmeckt indischer Kaffee?

Indischer Kaffee bietet ein vielfältiges Geschmackserlebnis, das je nach Sorte und Verarbeitungsmethode variieren kann. Im Allgemeinen zeichnet er sich durch eine ausgewogene Säure und eine reiche Fülle mit eher kräftigen und sehr würzigen Geschmacksnuancen aus. Einige Sorten, wie der Monsooned Malabar, sind bekannt für ihren einzigartigen, cremigen Geschmack mit leicht würzigen Noten.

Welche Kaffeesorten werden in Indien angebaut?

In Indien werden hauptsächlich zwei Kaffeesorten angebaut: Arabica und Robusta. Arabica-Kaffee ist bekannt für seinen milden Geschmack, während Robusta kräftiger ist und eine ausgeprägte Bitterkeit aufweist.

Was ist der Monsooned Malabar Kaffee?

Der Monsooned Malabar ist eine einzigartige indische Kaffeespezialität, die durch das „Monsooning“ Verfahren hergestellt wird. Dabei werden die Kaffeebohnen den Monsunwinden ausgesetzt, was zu einem besonderen Geschmacksprofil führt.

Was sind die Herausforderungen für den Kaffeeanbau in Indien?

Der Kaffeeanbau in Indien steht vor Herausforderungen wie Preisschwankungen auf dem Weltmarkt und den Auswirkungen des Klimawandels. Die Bauern investieren in Forschung und Innovation, um widerstandsfähiger zu werden.

Welche Bedeutung hat Kaffee für die Wirtschaft in Indien?

Kaffee trägt erheblich zur indischen Wirtschaft bei und schafft Arbeitsplätze in ländlichen Gebieten. Indien ist ein bedeutender Akteur auf dem globalen Kaffeemarkt.