Geschmacklich alles andere als flach – der Flat White Kaffee

Geschrieben von: Smilla H.

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Lesezeit 3 min

Du hast ihn bestimmt schon in einigen Cafés auf der Karte erspäht. Der Flat White ist heutzutage aus hippen Coffeeshops gar nicht mehr wegzudenken. Aber woher kommt der milchige Kaffee mit dem coolen Namen eigentlich? Was ist der Unterschied zwischen Flat White und Cappuccino? Und wie macht man einen richtig guten Flat White Kaffee zu Hause? Das alles klären wir in diesem Artikel. Also mach Dir Deinen allerletzten Milchkaffee, denn in fünf Minuten hast Du einen neuen Lieblingskaffee.

Was ist ein Flat White?

Eigentlich ganz simpel. Ein Flat White ist meistens ein doppelter Espresso mit fein aufgeschäumter Milch. In der Tasse sind am Ende insgesamt rund 180 Milliliter. Über den Geburtsort wird in der Szene heiß diskutiert. Australien und Neuseeland haben ihn damals fast gleichzeitig angefangen, auf die Karte zu setzen.

Und hier fängt’s schon an. Meistens ein doppelter Espresso? Rund 180 Milliliter? Australien oder Neuseeland? Du merkst, beim Flat White scheiden sich die Geister. In diesem Artikel findest Du mein persönliches „Rezept“ für den Flat White. Falls Du ihn also anders kennst, sei beruhigt, denn hier gibt’s ein wenig künstlerische Freiheit!

Woher kommt der Flat White Kaffee?

Wir haben es ja bereits angeschnitten. Der Flat White kommt aus dem Süden. Dem ganz weit entfernten Süden. Australien und Neuseeland streiten sich bis heute darum, wer ihn den nun erfunden hat.

Die australische Version der Geschichte: Wir schreiben das Jahr 1985. Sydney, Australien. Wir sind in der Moors Espresso Bar. Hier soll der Besitzer Alan Preston das Getränk angeblich kreiert haben. Seiner Aussage nach konnten einige Kund:innen keine „fluffigen“ Cappuccinos mehr sehen und wünschten sich etwas Neues. Alan servierte ihnen also fortan den kräftigeren Flat White. Etwas weniger voluminös, dafür umso leckerer.

Seinen Weg in unsere Gefilde fand der Flat White übrigens über London. Kaffeefans aus Australien und Neuseeland brachten ihn damals zum ersten Mal im Flat White Soho auf die Karte. Ja, auch ich finde den Namen sehr passend. Egal, woher das Getränk nun kommt, der Flat White ist heute beliebter denn je. Warum? Weil er einfach herausragend gut schmeckt! Ob in den USA oder Europa, Kaffeefreund:innen aus der ganzen Welt feiern den Flat White für seinen kräftigen Kaffeegeschmack und seine seidige Textur.

Melbourne Australien

Wie bereite ich einen Flat White Kaffee zu?

Für die Zubereitung eignet sich natürlich am besten eine Siebträgermaschine. Mit einem Zweikreiser kannst Du hier schnell und einfach den Espressoshot beziehen und Deine Milch schäumen. Zweikreiser bedeutet, dass die Maschine zwei Heizkreisläufe hat. Einfach gesagt: einen für den Kaffee und einen fürs Schäumen.

Für einen Flat White Kaffee beziehst Du nun einen doppelten Espresso – mir gefällt hier der Soft Touch von Cycle Roasters und der Capital von Röststätte. Am Ende des Bezugs sollten rund 40 Milliliter Espresso in Deiner Tasse sein. Dein Rezept kannst Du hier natürlich ganz auf Deinen persönlichen Geschmack abstimmen. Du brauchst noch Hilfe beim Perfektionieren Deines Espresso? Keine Sorge, schmeckt Dein Espresso zu sauer, findest Du hier die häufigsten Fehler. Schmeckt Dein Espresso zu bitter, gibt’s hier Abhilfe.

Parallel zum Espressobezug kannst Du Deine Milch aufschäumen. Kleiner Tipp: Schäume hier nicht nur 140 Milliliter auf, sondern rund 200 Milliliter. So kannst Du besser die richtige Temperatur abpassen. Für alle Hobbykünstler:innen: So lässt sich auch besser Latteart gießen.

Flat White

Kann ich einen Flat White auch ohne Espressomaschine zubereiten?

Eigentlich müsste ich hier sagen: schwierig. Ohne eine Espressomaschine lässt sich nämlich erstens kein gescheiter Doppio zubereiten und zweitens ist das Schäumen der Milch erheblich schwieriger. Für den Flat White braucht es nämlich die perfekte Konsistenz. Also alles verloren? Flat White Kaffee nur im Coffeeshop? Nicht verzagen, Du kannst ein wenig tricksen! Als ich noch keinen Siebträger daheim hatte, habe ich mich auf den Klassiker verlassen. Den Espressokocher. Hier bekommst Du zwar keine Crema hin, allerdings kommt Kaffee aus dem Espressokocher geschmacklich am ehesten an das gewünschte Endergebnis.

Jetzt geht's ans schwierigere Thema. Milch schäumen. Herkömmliche Milchaufschäumer sind von der gewünschten Konsistenz ziemlich weit weg. Am besten beraten bist Du hier mit dem Nanofoamer von Subminimal. Dieses kleine Gerät schafft es trotz minimalem Investment einen erstklassigen Milchschaum zu zaubern.

Barista gießt Latte Art auf Flat White

Du möchtest nicht noch ein Gerät in der Küchenschublade haben? Dann habe ich noch einen letzten Tipp für Dich. Mit einer herkömmlichen French Press lässt sich ziemlich feinporiger Schaum zubereiten. Hierfür erhitzt Du die Milch einfach auf 60–62 Grad Celsius und schüttest sie in die French Press. Jetzt musst Du nur noch den Stempel der French Press zügig hoch und runter bewegen bis sich ein feiner Milchschaum bildet. Zugegeben, die perfekte Konsistenz hinzubekommen, benötigt ein paar Anläufe. Aber eine kleine Herausforderung schadet nie, oder?


Alles in allem kannst Du mit diesen Tricks relativ nah an einen richtigen Flat White Kaffee kommen. Wer Lust auf einen richtig guten Flat White ohne viel Arbeit hat, der hat allerdings noch eine andere Möglichkeit. Nämlich die nächste Specialty Coffee Rösterei in der Nähe aufzusuchen. Hier ist ein leckerer Flat White eigentlich schon garantiert!